Tod auf Gran Canaria by Jungstedt Mari; Eliassen Ruben

Tod auf Gran Canaria by Jungstedt Mari; Eliassen Ruben

Autor:Jungstedt, Mari; Eliassen, Ruben [Jungstedt, Mari; Eliassen, Ruben]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-btb TB
veröffentlicht: 2017-03-21T15:24:16+00:00


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Der Vorarbeiter Alvaro Mendez war übler Laune. Er hatte schon normalerweise kein sonniges Gemüt, aber jetzt war er außergewöhnlich gereizt. Der Großbauer, für den er arbeitete, hatte angerufen und sich darüber beklagt, dass die Bewässerungsanlage bei dem größten Papayafeld streikte, und verlangt, dass Alvaro sich sofort darum kümmerte. Es war Sonntag und sein einziger freier Tag. Dass er eine sehr unruhige Nacht hinter sich hatte, weil sein Sohn sich eingenässt hatte und dann nicht wieder eingeschlafen war, machte die Sache auch nicht besser. Jetzt war er allein auf dem Feld. Er begriff nicht, wo das Problem lag. Aber natürlich musste der Fehler sofort behoben werden. Es hatte seit Monaten nicht mehr geregnet. Das wenige Wasser stammte aus den Regensammelbecken in den Bergen und wurde durch Rohre ins Tal von Tasarte geleitet. Ohne dieses Wasser hätten sie hier niemals Landwirtschaft betreiben können. Hier im Süden von Gran Canaria mit im Durchschnitt dreihundert Sonnentagen pro Jahr mussten sie jeden Regentropfen auffangen.

Am Feld angekommen entdeckte er, dass die Kette, die den Eingang verschloss, aufgebrochen war.

Er fluchte leise, sicher lag da das Problem. Jemand war eingebrochen und hatte die Wasserleitungen auseinandergerissen. Es war nicht das erste Mal, dass irgendein Surfer auf die Idee gekommen war, ein nasses Fest auf dem Feld zu feiern. Er verfluchte die verdammten Ausländer, die nicht gescheit genug waren, um in ihren eigenen Ländern zu bleiben. Sie zeigten keinerlei Respekt vor normalen Menschen, die sich von früh bis spät abschufteten, um sich das leisten zu können, was die Touristen für selbstverständlich hielten.

Er stieg über das Netz aus schwarzen Gummischläuchen, das sich über den Boden zog. Alles schien in Ordnung zu sein. Er hatte mit Flaschen und Glasscherben gerechnet, aber es sah so aus wie vor einigen Tagen, als sie die Ernte beendet hatten. Niemand schien etwas angerührt zu haben. Die palmenähnlichen Papayabäume wuchsen dicht nebeneinander, und die Vegetation war üppig, obwohl an den Zweigen jetzt die grünen, birnenähnlichen Früchte fehlten. Als er einen Zweig zur Seite bog, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, fuhr er zurück. Ein altes schwarzes, rostiges Eisenbett stand vor ihm auf dem Feld, teilweise zwischen den Bäumen verborgen.

»Was zum Teufel?«, rief er. »Ist da jemand?« Aber wer immer das Bett dorthin geschleppt hatte, schlief jetzt vermutlich tief. Nur wie um alles in der Welt hatten sie das Bett hergeschafft? Warum sich solche Mühe machen, statt sich gleich auf den Boden zu legen, wenn man nun unbedingt draußen schlafen wollte?

Es waren sicher Jugendliche, die sich amüsieren wollten, sie hatten getrunken und waren dann im Suff eingeschlafen. Er rief noch einmal, bekam aber keine Antwort.

Unschlüssig blieb er eine Weile stehen, überlegte, ob er zum Wagen zurückgehen und sein Werkzeug holen sollte. Um die zu wecken, die im Bett lagen, und sie dann vom Papayafeld zu verjagen. Er schüttelte verärgert den Kopf und näherte sich dem Bett. Vielleicht könnte er es allein wegziehen. Schlaftrunkene und verkaterte Jugendliche würden ihm wohl kaum eine Hilfe sein. Er näherte sich wieder und jetzt sah er lange dunkle Haare, die über die Matratze strömten, eine Frau, die so still dalag, dass sie noch immer tief zu schlafen schien.



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